Donnerstag, 10. November 2016

Empfehlungen aus der Spätlese

Nachdem ich ja gestern den ganzen Tag auf Jan Böhmermann gewartet habe, damit er endlich seinen neuesten Coup aufklärt, wende ich mich nun kopfschüttelnd etwas Erfreulicherem zu: Den Empfehlungen aus der letzten Spätlese. Mir fällt gerade auf, dass kein amerikanisches Buch dabei ist - tja, Strafe muss sein.


Stephanie Lam: Das Haus der Lügen, Goldmann Taschenbuch
Das ist das Buch zum Wetter! Mit diesem Schmöker für einen Nachmittag auf die Couch, perfekt! Spielt in England, und natürlich geht es um dunkle Familiengeheimnisse - aber ich fand es sehr unterhaltsam und auch nicht so, dass ich auf Seite 10 schon wusste, wie es ausgeht.


Andreas Izquiero: Das Glücksbüro, Dumont Taschenbuch
Ein modernes Märchen voller Poesie, mit lauter zauberhaften Einfällen und großem Wortwitz geschrieben, ein super Geschenktipp! Albert liebt nicht nur seine Arbeit im "Amt für Verwaltung", er liebt das Amt selbst - so sehr, dass er sogar darin wohnt. Als er eines Tages ein Formular auf den Tisch bekommt, das es eigentlich nicht geben dürfte, gerät seine schöne Ordnung aber ziemlich durcheinander... vor allem, als er dann auch noch die Antragstellerin kennen lernen muss.


Jill Alexander Essbaum: Hausfrau, Bastei Lübbe Taschenbuch
Ein brutales, schonungsloses Buch, das mich ziemlich umgehauen hat. Anna ist Amerikanerin und lebt mit Mann und zwei Söhnen ein wohlsituiertes und scheinbar gut geordnetes Leben in der Schweiz. In Wirklichkeit ist sie aber verzweifelt auf der Suche nach irgendeiner Art von Gefühl oder vielleicht auch Richtung und stürzt sich in Affären, um die Leere zu füllen. Das ist sehr lakonisch und distanziert beschrieben, was das Buch aber für mich zu einem stimmigen Gesamtkunstwerk macht und es wohltuend von den ganzen wischiwaschi "Gefühlsbüchern" abhebt. Hier wird Klartext geschrieben, und das ist wohl nichts für ganz zarte Gemüter. Mir hat es aber unglaublich gut gefallen und wieder mal denke ich, wie man Menschen doch nur bis vor die Stirn schaut und nie wissen kann, was sich dahinter so abspielt.


Vea Kaiser: Makarionissi, KiWi Taschenbuch
Eine griechische Familiengeschichte über fünf Generationen, die zum Teil in Deutschland und den USA spielt. Intelligente Unterhaltung mit sympathischen Figuren, großem Wohlfühl-Faktor und viel Situationskomik und Wortwitz, das hat großen Spaß gemacht. Vea Kaiser ist wirklich ein Ausnahmetalent, in so jungem Alter schon so fein komponierte Geschichten schreiben zu können. Makarionissi hat mir mindestens so gut gefallen wie Blasmusikpop und ich werde es sehr gerne empfehlen.


Nicci French: Blauer Montag/ Böser Samstag, btb Taschenbuch
Über die Frieda-Klein-Reihe habe ich ja schon ausführlich geschwärmt, und nun habe ich das Erscheinen des neuesten Bands "Böser Samstag" zum Anlass genommen, noch mal die ganze Reihe ab Band 1 in der Spätlese zu empfehlen. Ehrlich, das sind mit die besten Bücher, die ich kenne!





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